Schatzmeister FRITZ ROTTER

Fritz Rotter wurde am 6. Mai 1920 geboren. Als anerkannter Steuerberater war er zunächst im Vorstand der Kammer der Steuerbevollmächtigten in Hamburg und in anderen Gremien des Berufsstandes ehrenamtlich tätig.

Als Mitglied des Hamburger Hafenvereins wurde Fritz Rotter in den Zentralausschuss Hamburgischer Bürgervereine delegiert. Später setzte er diese Arbeit als Delegierter des Bundes der Steuerzahler fort. Von 1982 bis zu seinem plötzlichen Tod 1991 stand er dem Verband als Erster Schatzmeister zur Verfügung. Fritz Rotter prägte dieses Amt in seiner stets korrekten und zuverlässigen, dabei aber vornehmen und unaufdringlichen Art. Bei seinem Heimgang war er das dienstälteste und erfahrenste Mitglied der Verbandsführung.

Viele erfolgreiche Verbandsführungen bestehen aus einem bewährten Zweiergespann. Das Team aus Präses Günther Glatz und Schatzmeister Fritz Rotter war ein Vorbild dafür – der Eine ideenreich und visionär, der Andere bedächtig und auf eine sichere Entwicklung bedacht. Fritz Rotter war sozusagen das Regulans für „seinen“ Präses. Allzu weitgehende Vorstellungen wurden von ihm gebremst und mit großer Sorgfalt überdacht. Günther Glatz schätzte sich glücklich einen solch besonnenen Wegbegleiter zu haben. In mancher Sitzung hörte man ihn zunächst stöhnen, wenn Fritz Rotter das Wort ergriff, und dann sah man den Präses nicken, nachdem er gehört hatte, was der Schatzmeister zu sagen hatte.

Am 29. April 1991 war die jährliche Hauptversammlung des Zentralausschusses. Die weit über 100 anwesenden Abgeordneten freuten sich auf die stets launigen und dabei hoch kompetenten Berichte ihres Schatzmeisters Fritz Rotter – der allerdings nicht erschien. So ging der Geschäftsführende Vicepräses Michael Weidmann zur Telefonzelle und erfuhr von Elfi Rotter: „Herr Weidmann, mein Mann kann nicht kommen, er ist heute verstorben“.

Innerhalb eine halben Jahres verlor der Verband mit Präses Günther Glatz, Ehrenpräses Hans Iska-Holtz und Schatzmeister Fritz Rotter drei seiner bedeutendsten Führungskräfte. Die Erschütterung und die Trauer waren groß.

Fritz Rotter wurde 70 Jahre alt. Auf seinen eigenen Wunsch fand die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt. Karl-Heinz Mittelsteiner als Präsident der Steuerberaterkammer Hamburg und der Zentralausschuss Hamburgischer Bürgervereine gedachten Fritz Rotter mit den Mitgliedern.

Fritz Rotter war in der Erinnerung ein Vorbild für Zuverlässigkeit und Besonnenheit. Er war ein kompetenter Amtsträger der alten Schule. Er zeigte nicht zuletzt, dass die Arbeit im Team und die kritische Auseinandersetzung kein Widerspruch sind, wenn es allen Beteiligten um die Sache geht.

Autor: Michael Weidmann


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